Eine von Stadt und 1. FC Nürnberg in Auftrag gegebene Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass der Spielbetrieb des Clubs und der Betrieb des Max-Morlock-Stadions jährlich erhebliche regionale Wertschöpfung erzeugen. Die Studie beziffert den wirtschaftlichen Gesamteffekt auf rund 178 Millionen Euro und benennt Gastronomie, Hotellerie und zahlreiche regionale Dienstleister als Hauptprofiteure. Parallel laufen vorbereitende Schritte für den geplanten Stadionvollumbau, über die der Stadtrat am 10. Dezember 2025 entscheiden wird.
Ergebnisse der Untersuchung
Die Analyse weist dem 1. FC Nürnberg und dem Max-Morlock-Stadion einen jährlichen Gesamteffekt von rund 178 Millionen Euro zu. Konkrete Bereiche mit hoher Betroffenheit sind die lokale Gastronomie mit etwa 36 Millionen Euro und die Hotellerie mit rund 35 Millionen Euro. Die Studie hebt zudem hervor, dass zahlreiche regionale Handwerksbetriebe und Dienstleister von Veranstaltungen im Stadion profitieren.
Darüber hinaus zählt die Untersuchung den Club zu den wichtigsten Imagefaktoren der Stadt. Nach den Ergebnissen prägt der 1. FC Nürnberg das bundesweite Bild der Stadt stärker als einzelne touristische Attraktionen wie Christkindlesmarkt, Burg, Lebkuchen oder Bratwurst. Damit wird Fußball in der Studie als relevanter Standortfaktor und als bedeutender Werbeträger für Nürnberg eingeordnet. Die vollständige Studie ist auf der Website der Stadt veröffentlicht.
Reaktionen von Stadt und Verein
Stadion-Bürgermeister Christian Vogel wertet die Ergebnisse als Bestätigung für die ökonomische Bedeutung des Clubs. Nach seiner Darstellung zeigt die Studie, dass der Club neben der emotionalen Wirkung auch direkte wirtschaftliche Effekte für Hotels, Gaststätten, Dienstleister und städtische Betriebe erzeuge und dass ein modernes Stadion diese Effekte steigern könne.
Stadtkämmerer Thorsten Brehm beschreibt den Vollumbau als Zukunftsinvestition mit Nutzen für Stadt, Wirtschaft und Bevölkerung und ordnet die Untersuchung als Ergänzung der bislang vorliegenden Wirtschaftlichkeitsanalysen ein. Auch der Verein sieht demnach eine doppelte Wirkung: Vorstand Finanzen Stefan Heim betont, dass der Club sowohl Identität stifte als auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Stadt und Region sei. Ein kompletter Umbau des Stadions könne diese Effekte weiter verstärken.
Nächste Verfahrensschritte
Am 10. Dezember 2025 soll der Stadtrat entscheiden, welchem Planungsbüro die Vorplanung für den Stadionvollumbau übertragen wird. Nach dem Beschluss werden die übrigen Bieter informiert und es beginnt eine gesetzlich vorgeschriebene zehntägige Einspruchsfrist. Erst danach kann der Zuschlag formell erteilt und öffentlich bekanntgemacht werden.
In den vergangenen Jahren hat der Stadtrat bereits grundsätzliche Eckpunkte beschlossen: Das neue Stadion soll am jetzigen Standort entstehen, die Kapazität dem aktuellen Niveau entsprechen und die Laufbahn entfallen. Geplant sind zudem mehr Stehplätze, mehr barrierefreie Plätze sowie eine Ausweitung von Logen und VIP-Bereichen.
Aufgaben der Vorplanung
Die Vorplanung soll die bisher offen gebliebenen technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Fragen klären. Das beauftragte Planungsbüro wird die gewünschten Planungs- und Bausollvorgaben konkretisieren, Kosten schätzen und Varianten entwickeln. Zudem prüft die Stadt ein neues gesellschaftsrechtliches Modell: Der Eigenbetrieb Franken Stadion Nürnberg könnte zu einem Kommunalunternehmen weiterentwickelt werden, um eine rechtlich und finanziell tragfähige Grundlage zu schaffen, auf deren Basis sich der Club am Betrieb beteiligen kann.
Weitere zentrale Themen der Vorplanung sind die mögliche Einrichtung eines provisorischen Interimsstadions für die Bauzeit, Fragen zu Vermarktungsflächen und Hospitality-Konzepten, die Behandlung denkmalgeschützter Bausubstanz sowie die Option einer Mantelbebauung. Auch die perspektivische Übernahme der Betriebsgesellschaft durch den Club soll geprüft werden. Die Planer sollen diese Punkte durchrechnen und Alternativen erarbeiten.
Die Ergebnisse und Empfehlungen der Vorplanung sollen dem Stadtrat im Sommer 2026 vorgelegt werden. Erst danach wird verbindlich entschieden, wie der Stadionvollumbau im Detail umgesetzt wird.
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