Das Jewish Chamber Orchestra Munich (JCOM) bringt am Sonntag, 30. November 2025, um 17 Uhr die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach in einer Bearbeitung für Kammerorchester in den Musiksaal der Kongresshalle Nürnberg. Die Veranstaltung steht unter der Verantwortung des Geschäftsbereichs Kultur der Stadt Nürnberg und bietet das Werk in einer ungewöhnlichen Instrumentierung des polnischen Komponisten Józef Koffler.
Koffler, seine Orchestrierung und historische Einordnung
Die für Kammerorchester angelegte Fassung der Goldberg-Variationen stammt von Józef Koffler (1896–1944). Koffler, ausgebildet am Konservatorium in Warschau und später in Wien, unterrichtete von 1928 bis 1941 am Konservatorium in Lemberg. In den 1930er- und frühen 1940er-Jahren unterbrachen die politischen Umwälzungen in Europa seine kompositorische Tätigkeit; er konzentrierte sich zunehmend auf Bearbeitungen und Instrumentationen. 1944 wurde Koffler mit seiner Familie von den Nationalsozialisten ermordet.
Seine Orchestrierung verlegt Bachs ursprünglich für Cembalo geschriebene Variationen in einen Kammermusik-Kontext: Streichinstrumente und Holzbläser treten in wechselnden Besetzungen in Dialog und heben Klangfarben des Barockwerks auf andere Weise hervor. Kritiker sehen in solchen Bearbeitungen oft eine neue Perspektive auf vertraute Partituren, weil sie die Variationskunst Bachs mit dem klanglichen Reichtum eines schlank besetzten Orchesters verbinden.
Orchester, musikalischer Ansatz und praktische Hinweise
Das Jewish Chamber Orchestra Munich wurde 2005 von Daniel Grossmann gegründet. Unter seiner Leitung hat sich das Orchester als professioneller Klangkörper mit internationaler Ausstrahlung etabliert. Grossmann verfolgt nach eigenen Angaben Projekte, die historische Musik mit gegenwärtigen Aufführungsformen verknüpfen, und widmet sich auch der Frage, wie jüdische Kultur im kollektiven Bewusstsein verankert werden kann.
Karten sind im Vorverkauf online erhältlich (22 Euro, ermäßigt 17,60 Euro; 11 Euro mit NürnbergPass) unter https://go.nuernberg.de/MpHSuQBa. An der Abendkasse kosten die Tickets 25 Euro bzw. ermäßigt 20 Euro; dort wird ausschließlich passend in bar akzeptiert. Im Eintritt ist ein Kombi-Ticket des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) für Hin- und Rückfahrt enthalten.
Der Musiksaal in der Kongresshalle ist per ÖPNV gut erreichbar (Haltestelle „Doku-Zentrum“, Straßenbahnlinien 6, 8 und 10; Buslinien 36, 45, 65). Für Pkw stehen Parkplätze in der Schultheißallee sowie der kostenpflichtige Parkplatz Meistersingerhalle zur Verfügung.
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