Mittwoch, 19.11.2025

Erlangen startet Strategieprozess für Stadtentwicklung über 15 bis 20 Jahre

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Die Stadt Erlangen hat unter dem Motto „Erlangen weiterdenken“ den Prozess für ein neues Stadtentwicklungskonzept (STEK) begonnen. Gemeinsam mit den Büros forward Planung und Forschung GmbH sowie berchtoldkrass space&options soll das Konzept als strategische Grundlage für Planungen, Projekte und Investitionen für einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren dienen.

Ziele und thematische Schwerpunkte

Nach Angaben der Stadt stehen im Mittelpunkt des STEK die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Stärkung der lokalen Wirtschaft und die Sicherung geeigneter Flächen für Gewerbe. Darüber hinaus sollen Maßnahmen zur Klimaanpassung und der Ausbau einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Mobilität berücksichtigt werden.

Das Konzept soll langfristige Entwicklungen gesamträumlich betrachten, Wechselwirkungen sichtbar machen, Zielkonflikte identifizieren und Handlungsbedarfe benennen. Es dient auch als Grundlage für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans von 2003, der die künftige Nutzung städtischer Flächen – etwa als Wohngebiet, Gewerbefläche, Grünzug oder Verkehrsfläche – festlegt.

Drei Phasen des Erarbeitungsprozesses

Der Prozess ist in drei aufeinanderfolgende Phasen unterteilt: In der zunächst laufenden Phase „Entdecken“ werden aktuelle Daten, bestehende Konzepte und Planungen ausgewertet sowie Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken gegenübergestellt. Die Phase „Entwickeln“ beginnt 2026 und soll ein gemeinsames Zukunftsbild, konkrete Ziele, Strategien und Maßnahmen sowie ein räumliches Entwicklungskonzept hervorbringen. In der abschließenden Phase „Umsetzen“ wird das STEK in laufende und zukünftige Planungsprozesse integriert und eine Umsetzungsstrategie mit Zuständigkeiten und nächsten Schritten erarbeitet.

Die Stadt rechnet mit einer Gesamtdauer des Prozesses von rund dreieinhalb bis vier Jahren.

Beteiligung, Begleitung und Finanzierung

Begleitet wird der Prozess durch umfassende Beteiligungsformate: Stadtspaziergänge, Werkstätten, Online-Angebote sowie spezielle Formate für Kinder und Jugendliche sollen der Stadtgesellschaft Mitwirkungsmöglichkeiten bieten. Zudem wird ein Forum eingerichtet, in dem Vertreterinnen und Vertreter aus Stadtgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Initiativen und Verbänden den Prozess begleiten. Eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit ist für das kommende Jahr vorgesehen.

Regelmäßige Informationen und Termine werden auf der Projektwebsite www.erlangen-weiterdenken.de bereitgestellt. Die Erarbeitung des Konzepts wird im Rahmen der Bund-Länder-Städtebauförderung im Programm „Sozialer Zusammenhalt“ gefördert.

Stadtentwicklung im Kontext bestehender Vorhaben

Erlangen verweist auf seine Rolle als wichtiger Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort und auf bereits angelegte Entwicklungen wie die Erweiterung der Friedrich-Alexander-Universität, den Siemens-Campus, die Stadt-Umland-Bahn sowie die geplante Regnitzstadt. Für Teilfelder wie Verkehr, Klimaanpassung, Grünentwicklung oder Wohnraumversorgung existieren bereits Fachplanungen und Strategien, die in den STEK-Prozess einfließen sollen.

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